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Blinken und Lawrow sprechen über Ukraine-Krieg

Baku, 3. März, AZERTAC

Am Rande eines G20-Treffens in Neu Delhi kommt es zu einem nicht angekündigten Gespräch zwischen US-Außenminister Blinken und seinem russischen Kollegen Lawrow. Es ist das erste Mal seit Beginn des Kriegs in der Ukraine, dass die beiden Politiker persönlich miteinander reden.
Erstmals seit Beginn des Ukraine-Kriegs hat sich US-Außenminister Antony Blinken kurz mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow ausgetauscht. Blinken habe mit Lawrow am Rande des Treffens der G20-Außenminister in Neu Delhi unter anderem über die Unterstützung der Vereinigten Staaten für die Ukraine und Russlands Aussetzung des New-Start-Abrüstungsabkommens gesprochen, sagte ein ranghoher US-Beamter, der anonym bleiben wollte. Das Gespräch habe weniger als zehn Minuten gedauert. Russischen Medien zufolge habe Lawrow das Gespräch im Vorbeigehen geführt. Es habe sich weder um Verhandlungen noch um ein Treffen gehandelt.
Blinken habe Lawrow mitgeteilt, dass Washington die Ukraine weiter unterstützen werde, sagte der US-Beamte weiter. Der US-Außenminister habe "diese Botschaft direkt übermitteln" wollen. "Wir bleiben immer hoffnungsvoll, dass die Russen ihre Entscheidung revidieren und bereit sind, sich an einem diplomatischen Prozess zu beteiligen, der zu einem gerechten und dauerhaften Frieden führen kann", sagte der US-Beamte. "Aber ich würde nicht sagen, dass nach diesem Treffen die Erwartung bestand, dass sich die Dinge in naher Zukunft ändern würden."
Blinken habe Russland zudem aufgefordert, die Entscheidung zur Aussetzung des Abrüstungsabkommens New Start rückgängig zu machen. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte in der vergangenen Woche gesagt, Russland suspendiere seine Beteiligung am New-Start-Vertrag. Das Außenministerium in Moskau relativierte die Aussage allerdings später und erklärte, das Land werde sich während der bis 2026 dauernden Laufzeit des Vertrags weiterhin "strikt an die quantitativen Begrenzungen für strategische Offensivwaffen halten".
Blinken habe außerdem auf die Freilassung des ehemaligen US-Soldaten Paul Whelan gedrängt, der in Russland im Gefängnis sitzt. Er war im Dezember 2018 in Russland festgenommen und 2020 zu einer 16-jährigen Haftstrafe wegen des Vorwurfs der "Spionage" verurteilt worden.

Welt 2023-03-03 10:29:00