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Frühlingsfest Novruz: Heute ist erster Dienstag, Wasser-Dienstag- Su Tscharhschanba in Aserbaidschan

Baku, 21. Februar, AZERTAC

Wechselhafte Periode des Klimas - Grauer Monat - Den Monat vor dem Novruz-Fest, der in dem Volkskalender einen besonderen Platz einnimmt, nennt man “grauer Monat“. Neben dem Begriff “grauer Monat“, gebraucht man auch “Alatschalpov“, “Tschillebetsche“, “Aghlar-guler ay“. Solche Benennungen sind mit dem wolkigen, regnerischen, windigen und manchmal auch sonnigen Wetter in diesem Monat verbunden.

Grauer Monat

Der Winter in bestimmten Zeitperioden ist unter verschiedenen Namen geteilt. Böyük-Tschille von Winter hat 40, Kitschik-Tschille 20 und Grauer Monat 14 Tage. Aber Hasan bey Zardabi, einer der prominenten Aufklärern Aserbaidschans schrieb, dass jeder von ihnen 30 Tage hat. Im grauen Monat hatte man vier Tscherschenbes (Dienstage), die mit Urstoffen-Wasser, Erde, Wind und Feuer verknüpft sind, festlich gefeiert. Der Sage nach hatten die Menschen in alten Zeiten das Jahr in zwölf Monate geteilt, jeder Monat hatte 32 Tage. Grauer Monat hatte nur 14 Tage. Als der graue Monat sich deswegen beleidigt fühlte, beschlossen die Monate zusätzlich einen Tag von sich selbst ihm zu geben. Aber der graue Monat war damit wieder nicht einverstanden. Diesmal gab nicht jeder Monat noch einen Tag ihm. Im grauen Monat bereitet man sich auf das Novruzfest vor. Nach langem Winter macht man die Häuser sauber. Grauer Monat wird eigentlich veränderlich. Es gibt folgende Sprüche über den grauen Monat: “veränderlich wie grauer Monat“, „unentschlossen grauer Monat“. Saleh Novrusov Saleh verbindet den zweiten Spruch damit, dass jeder Monat einen Tag ihm gegeben hatte. Deswegen werden die Tage im grauen Monat veränderlich. An sonnigen Tagen dieses Monats werden die Häuser saubergemacht und festlich geschmückt

Vier Tscherschenbes (Dienstage), vier Heiligen

Vier Tscherschenbes (Dienstage) waren im grauen Monat für heiliggehalten und auch Urstoffen-Wasser, Erde, Wind und Feuer, die in der Veränderung der Natur einen wesentlichen Platz einnehmen. Verbindlich mit dem grauen Monat schrieb Volkskünstler Behlul Abdulla in der Zeitung „Kommunist“ am 24. Februar 1989 in einem Artikel unter dem Titel “Novruz kommt“, dass grauer Monat in “Tschillebetsches“ geteilt werden. Jeder von diesen Dienstagen hat seine eigenen Sitten und Bräuche, z.B im ersten “Oghru-bugh“ sprang man über das Feuer und man vertrieb böse Geister von den Häusern.

Lügnerische und Bote Tscherschenbes

Der Forscher spricht über seine Forschungen verbindlich mit diesem Thema. Es gibt auch Informationen über zusätzliche Tscherschenbes in anderen Quellen. Asisa Dschafarsadeh schrieb in ihrem Artikel unter dem Titel “Meine Mutter erzählte, einmal, dass …“ es gibt in der Tat vier Tscherschenbes. Aber die Mütter fügten in die Liste dieser Dienstage noch zwei Tscherschenbes hinzu: lügnerische Tscherschenbe und Bote Tscherschenbe. Diese Dienstage feiert man nicht ohne getrocknete Früchte. Eigentlich brannte man Kerzen nicht. Man bereitete leichte, traditionelle Essen zu.

Novruzgülü

Einige Volkskünstler sind der Meinung, dass die Novrusgülü (Schlüsselblume), die auch Frühlingsbote genannt wird, am Vorabend des Novruzfestes blüht. Diese Blume blüht am Ende des Kitschik-Tschille, am Anfang des grauen Monats. Es ist interessant, dass die Novrusgülü nicht vor dem Beginn des grauen Monats blüht, auch wenn der Winter mild verlief. Sogar nach dem kältesten Winter kann man an südlichen Stellen unter dem Schnee ihre zärtlichen Blüten sehen.

Vier Tscherschenbes und Novruzfest

Das Frühlingsfest Novruz ist ein uraltes aserbaidschanisches Fest. Novruz ist es zum Symbol des Frühlings geworden. Novruz ist eine Zeit der Versöhnung, ein neuer Anfang. Alte Feindschaften, Kränkungen, Sorgen, aber auch Ängste werden der Vergangenheit überlassen. Nicht umsonst wurde es zu einer Tradition am Novruz über das brennende Feuer zu springen, um die Ängste und negative Empfindungen hinter sich im alten Jahr zu lassen.
Vier Wochen vor dem Novruz-Fest, etwa vom 25. Februar bis 17. März, wird jeden Dienstag das Kommen des Frühlings gefeiert. Dieser Brauch geht auf den Glauben zurück, dass die Welt und der Mensch aus vier Ur-Elementen, nämlich Wasser, Feuer, Luft und Erde besteht. In den letzten vier Wochen des Winters kommen alle diese Urstoffe des Daseins zum Vorschein. Im grauen Monat März regnet es bald, bald ist es sonnig, oder es weht ein starker Wind. So kommt die Erde endlich zum Erwachen. Nach den vier Urstoffen werden auch die vier Dienstage benannt: der Wasser-Dienstag, der Feuer-Dienstag, der Luft-Dienstag und der Erde-Dienstag.
Heute ist in Aserbaidschan der erste Dienstag, Wasser-Dienstag- Su Tscharhschanba des Frühlingsfestes Novruz gefeiert. Am Wasser-Dienstag trinkt man frisches Wasser. Man holt Wasser aus einer fließenden Quelle und kocht Tee. Man bespritzt die Wohnung mit dem frischen kalten Wasser. Derjenige, der am frühesten aufsteht, versteckt sich in einer Ecke und bespritzt die anderen Familienmitglieder mit Wasser. In heftigeren Fällen übergießt man einander frühmorgens im Bett mit eiskaltem Wasser.
Es sei erwähnt, dass der zweite Dienstag Od Tscharschanba heißt. Und wird in diesem Jahr am 3. März gefeiert. Den Luft-Dienstag (Yel Tscharhschanba) wird man am 10. März feiern. Der wichtigste der Dienstage ist das Ilachir Tscharhschanba (letzter Dienstag) oder Erde-Dienstag wird am 17. März gefeiert.
Dieses Jahr kommt der Frühling am 21. März um 01:24:24-Sekunden in Aserbaidschan an. Zu diesem Zeitpunkt sind Tag und Nacht gleich.

Kultur 2023-02-21 10:33:00