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Bilaterale Beziehungen Schweiz–Aserbaidschan im Überblick

Baku, 15. Dezember, AZERTAC

Die Schweiz und Aserbaidschan pflegen gute Beziehungen im politischen und wirtschaftlichen Bereich, welche auf breit gefächerten gemeinsamen Interessen beruhen. Die Zusammenarbeit in den internationalen Finanzinstitutionen, die Entwicklungszusammenarbeit sowie ferner die Energiepolitik sind wichtige Bestandteile der bilateralen Beziehungen.
Aserbaidschan gehört zu den von der Schweiz präsidierten Stimmrechtsgruppen bei der Weltbank, beim Internationalen Währungsfonds (IWF) sowie bei der Globalen Umweltfazilität (Global Environment Facility, GEF). Die Schweiz misst der Förderung der guten Regierungsführung sowie der Privatsektorförderung in Aserbaidschan große Bedeutung bei. Die Schweiz engagiert sich in Aserbaidschan seit 1999 in der technischen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit.
Für die Schweiz ist Aserbaidschan der wichtigste Handelspartner im Südkaukasus. Die Schweiz exportiert vor allem Bijouterie-Waren (Edelsteine, Edelmetalle), Maschinen, Uhren, Sicherheitsdrucke sowie pharmazeutische Erzeugnisse. Im Jahr 2019 belief sich der Handel zwischen der Schweiz und Aserbaidschan auf 287 Millionen Franken, was einem Anstieg von 50 Millionen Franken gegenüber 2018 entspricht. Auch gehört die Schweiz zu den größten Investoren, wenn es um Investitionen im nicht-Erdöl-Sektor geht, und unterstützt die Bestrebungen Aserbaidschans, die Wirtschaft zu diversifizieren. Ein Schweizer Unternehmen war an der Realisierung der Trans Adriatic Pipeline (TAP) beteiligt.
Die staatliche aserbaidschanische Energiegesellschaft SOCAR ist in der Schweiz niedergelassen. 2012 übernahm SOCAR Energy das Schweizer Netzwerk von Esso Schweiz mit 172 Tankstellen.
Die Schweiz will die Handelsbeziehungen mit Aserbaidschan weiter ausbauen und die Investitionen erhöhen. Die Schweiz hat in den letzten Jahren in den Nicht-Erdölsektor Aserbaidschans viel investiert und will die Bestrebungen Aserbaidschans weiter unterstützen, die Wirtschaft zu diversifizieren.
In Aserbaidschan sind derzeit 60 Unternehmen mit Schweizer Kapital tätig. Der Handel zwischen den beiden Ländern betrug in diesem Jahr 437 Millionen US-Dollar. Der Wert der Exporte aus Aserbaidschan in die Schweiz summierte sich im laufenden Jahr auf 384 Millionen US-Dollar. Der Wert der Importe belief sich auf 52 Millionen US-Dollar.
Die beiden Länder arbeiten auch im Bildungs- und Kulturbereich zusammen. Forschende aus Aserbaidschan können sich beim Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) um Bundes-Exzellenz-Stipendien bewerben.
Die Schweiz setzt sich in Aserbaidschan ein für bessere wirtschaftliche Rahmenbedingungen inkl. besseres Investitionsklima, einen modernen und transparenten Finanzsektor bessere öffentliche Dienstleistungen und Gouvernanz, wirtschaftliche Stärkung der Frauen; Förderung der lokalen Kunst und Kultur.
Die Schweizer Botschaft in Aserbaidschan engagiert sich mit diversen eigenen Projekten und Veranstaltungen bei der Kulturvermittlung und der Landeswerbung, sei es via Teilnahme an Filmfestivals, an der Frankophonie-Woche, der “Settimana della lingua italiana“ oder anderen Kulturanlässen. Zudem profitiert Aserbaidschan vom regionalen Kunst- und Kulturprogramm der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) im Südkaukasus.
Ende 2019 lebten gemäß Auslandschweizerstatistik 32 Schweizerinnen und Schweizer in Aserbaidschan.
Die Schweiz anerkannte Aserbaidschan am 23. Dezember 1991 als unabhängigen Staat. Im Oktober 2005 eröffnete Aserbaidschan eine Botschaft in Bern. Die Schweiz etablierte im Jahr 2001 ein Kooperationsbüro in Baku und verfügt seit Ende 2007 auch über eine Botschaft. Die Botschaftsräumlichkeiten wurden im Mai 2008 offiziell eingeweiht.

Politik 2022-12-15 12:22:00