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UNO: Weltbevölkerung überschreitet neue Schwelle - Menschen auf der Erde Acht-Milliarden-Marke geknackt

Baku, 15. November, AZERTAC

Die Zahl der Menschen auf der Welt übersteigt nach Uno-Berechnungen in etwa am Dienstag die Schwelle von acht Milliarden. “Dieses beispiellose Wachstum liegt am allmählichen Anstieg der Lebenserwartung in Folge von Verbesserungen im Gesundheitswesen, der Ernährung, der persönlichen Hygiene und in der Medizin. Es ist auch das Ergebnis von hohen und beständigen Geburtenraten in einigen Ländern“, teilten die Vereinten Nationen kürzlich mit.
Ob die Weltbevölkerung tatsächlich genau am Dienstag, dem 15. November 2022, die Acht-Milliarden-Marke knackt, ist fraglich. Da es unmöglich ist, den Überblick über Hunderttausende Geburten und Todesfälle pro Tag zu behalten, hat die Uno die Monatsmitte für den Menschheits-Meilenstein ausgewählt.
Die Zahl der Menschen auf der Erde dürfte zunächst weiter wachsen, wenn auch immer langsamer. Die Uno schätzt, dass es im Jahr 2037 neun Milliarden sein werden. Erst ab den 2080er-Jahren soll die Menschheit den Prognosen zufolge nicht mehr weiter wachsen, bei dann 10,4 Milliarden Menschen.
Rein rechnerisch kommt alle 0,48 Sekunden ein weiteres Erdenkind hinzu, und da sind die Leute, die gerade verstorben sind, schon abgerechnet.
Mit Blick auf die Erderwärmung sagte Frank Swiaczny vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung: “Mehr Menschen bedeuten dabei nicht zwangsläufig auch einen größeren ökologischen Fußabdruck.“ Fast die Hälfte der globalen CO₂-Emissionen würden von den zehn Prozent der Weltbevölkerung mit dem höchsten Einkommen verursacht, während der Beitrag der ärmsten Hälfte zu vernachlässigen sei.
Besonderes Augenmerk richtet sich auf die Entwicklungen in Ländern Asiens mit besonders vielen Menschen. China als das – noch – bevölkerungsreichste Land der Erde steht vor gewaltigen Herausforderungen, denn die Geburtenrate in dem Land mit 1,4 Milliarden Menschen ist nach der 1-Kind-Politik niedrig. Indien mit seinen über 1,3 Milliarden Menschen hat eine höhere Geburtenrate und dürfte China schon im kommenden Jahr überholen. Aber auch in Indien verlangsamt sich das Wachstum.
In keinem Erdteil wird derweil die Bevölkerung auf absehbare Zeit so zunehmen wie in Teilen Afrikas. “Afrika südlich der Sahara wird nach aktuellen Prognosen noch deutlich weiterwachsen. Ein Großteil des künftigen Wachstums der Weltbevölkerung wird in dieser Region und in einigen Ländern in Asien stattfinden“, sagte Swiaczny.
Einkommensstarke Länder wie Japan rutschen demgegenüber gegenwärtig in eine negative Bevölkerungsentwicklung ab. Für eine stabile Wachstumsrate wären auch Länder wie Deutschland deshalb auf Migration angewiesen. Die Uno rät in einem Bericht: “Alle Länder, unabhängig davon, ob sie einen Nettozustrom oder -wegzug von Migranten verzeichnen, sollten Schritte unternehmen, um eine geordnete, sichere, reguläre und verantwortungsvolle Migration zu erleichtern.“

Welt 2022-11-15 17:31:00