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Japan: Bei ungewöhnlich heftigen Taifun dutzende Menschen verletzt

Tokio, 19. September, AZERTAC

Es ist einer der schwersten Stürme, die das Land seit Jahren heimgesucht haben: Bei einem ungewöhnlich heftigen Taifun in Japan ist mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. Bereits von insgesamt zwei Toten und einem weiteren Vermissten. Dutzende Einwohner des Landes wurden durch den Sturm verletzt.
Wie der japanische Fernsehsender TBS berichtete, erlitten auf der stark betroffenen südwestlichen Hauptinsel Kyushu und in anderen Landesteilen mindestens 75 Bewohner infolge der starken Sturmböen Verletzungen. In der Präfektur Miyazaki auf Kyushu wurde ein Mann bewusstlos aus seinem überschwemmten Auto geborgen und später für tot erklärt, wie der Sender meldete.
In Hunderttausenden Haushalten fiel zeitweise der Strom aus. Mehr als vier Millionen Haushalte auf Kyushu und im Westen Japans waren aufgerufen, sich vor den Sturmböen und heftigen Regenfällen in Sicherheit zu bringen. Die Behörden warnten vor der Gefahr durch Erdrutsche. Japanische Fernsehsender zeigten Bilder von umgestürzten Bäumen, beschädigten Hausfassaden und überschwemmten Straßen. Dieser inzwischen 14. Taifun der Saison gilt als besonders gefährlich.
Premier soll Reise zur Uno nach New York verschoben haben - “Wir müssen weiterhin sehr wachsam sein und uns auf heftige Regenfälle, Stürme, hohe Wellen und Sturmfluten einstellen“, sagte ein Beamter der Japanischen Meteorologischen Agentur (JMA).
Der öffentliche Verkehr wurde beeinträchtigt, Hunderte Flüge mussten gestrichen werden. Die meisten Schulen waren am Montag ohnehin wegen eines Feiertags geschlossen. In der zentraljapanischen Tokai-Region, dem industriellen Kernland Japans, werden in den nächsten 24 Stunden bis zu 400 Liter Regen pro Quadratmeter erwartet.
Auch die Industrie wurde schwer getroffen. Zwar gibt es keine Berichte über Schäden an den Anlagen. Unter anderem Toyota kündigte aber an, die Produktion in einigen Fabriken wegen des Sturms ruhen zu lassen. Unterdessen zog der Taifun weiter in nordöstliche Richtung und dürfte auch am Dienstag auf der Hauptinsel Honshu mit der Hauptstadt Tokio für starke Regenfälle sorgen.
Premierminister Fumio Kishida verschob unterdessen seine Abreise nach New York, wo er eine Rede vor der Uno-Generalversammlung halten soll, um die Auswirkungen des Sturms zu beobachten.
In den vergangenen Wochen hatten wiederholt starke Niederschläge weite Teile des Inselreiches heimgesucht und teils schwere Überschwemmungen verursacht. Infolge der globalen Klimaerwärmung erlebt Japan zunehmend heftigere Regenfälle. Dadurch kommt es in dem sehr bergigen Inselstaat auch immer häufiger zu Erdrutschen.

Welt 2022-09-19 12:57:00