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Aserbaidschanische Baukunst

Baku, 14. Juli, AZERTAC

Spuren menschlicher Siedlungsgeschichte auf dem Territorium des heutigen Aserbaidschans führen in die Ur- und Frühgeschichte, an Ausgrabungsorte u.a. in Nachitschewan, Chodschali, Gädäbäy, Tovuz und Daschkäsän, wenn wir einen Blick zurückwerfen. Vom 4. bis zum 7. Jahrhundert, während der Herrschaftszeit der christlichen Albaner, wurden runde Tempel und Befestigungsanlagen im Stil von Basiliken gebaut, die heute noch vor allem in nördlichen Teilen des Landes besichtigt werden können. Dazu gehören die Kirche im Dorf Qisch, die Festung, Tschiraqqala in Qäbälä aus dem 6. Jahrhundert, die Basilka im Dorf Qum aus dem 5.-6. Jahrhundert, die Basilka und Klosteruinen in der Nähe des Dorfes Läkit sowie zahlreiche weitere.
Die bekanntesten Denkmäler mittelalterlicher aserbaidschanischer Baukunst befinden sich mit dem Minarett Siniqqala (1078), dem Jungfrauenturm (12.Jh.) und dem Palast der Schirvanschahs (15.Jh.) in Baku sowie mit der Blauen Moschee (1456) in Täbris.
Große architektonische Veränderungen erfuhr Baku und Aserbaidschan insgesamt nach der Eroberung durch das Russische Reich. Das Gesicht Bakus veränderte sich vor allem durch die Industrialisierung seit dem letzten Drittel des 19. Jh.s entscheidend. In dieser ersten Zeit des Ölbooms entstanden zahlreiche Gebäude im “orientalischen Jugendstil“ mit ausgefallenen ornamentierten Fassaden, in denen sich europäische Bauweise und orientalische Stilelemente zusammenführen. Bis heute findet der bei Baku abgebaute Sandstein aus dem dieser Gebäude errichtet wurden als beliebtes Baumaterial Verwendung. Neben den prächtigen Häusern der Ölmagnaten in der sogenannten “Weißen Stadt“, die komplett von der Ölindustrie beherrscht war.
Die sowjetische Zeit brachte für Baku weitere Zäsuren, die bautechnisch und politisch in der ganzen Sowjetunion ähnlich verliefen. Es entstanden zahlreiche Plätze und Parks, Denkmäler mit sozialistischen Bezügen und Funktionsgebäude, an den Rändern Bakus schossen zudem Mikrorayons, riesige Satellitenstädte mit Plattenbauten, aus dem Boden, die bis heute das Bild außerhalb der Innenstadt Bakus und Regionen prägen.
Nach dem Zerfall der UdSSR 1991 erlebte Aserbaidschan eine zweite Zeit des Ölbooms. Ein Bauboom erfasste nicht nur das Zentrum Baku, sondern auch die Regionen.
Zudem veränderten futuristische Großprojekte das Gesicht Bakus gänzlich. Die historische Promenade wurde umgestaltet und soll durch eine Verlängerung zur längsten Promenade der Welt werden.

Tourismus 2022-07-14 11:30:00