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Unicef: Fast acht Millionen Kinder leiden unter akuter Mangelernährung

Baku, 24. Juni, AZERTAC

Das Uno-Kinderhilfswerk Unicef warnt vor dem G7-Gipfel auf Schloss Elmau vor dramatisch steigenden Fällen von Mangelernährung bei Kindern: Fast acht Millionen Kinder unter fünf Jahren in 15 Krisenländern seien dadurch vom Tod bedroht, teilte Unicef Deutschland mit. Die sich weltweit zuspitzende Ernährungskrise habe dazu geführt, dass in diesen besonders gefährdeten Ländern seit Beginn des Jahres die Zahl der Kinder mit schwerer akuter Mangelernährung um 260.000 Mädchen und Jungen gestiegen sei. Sie müssten sofort therapeutische Nahrung und medizinische Hilfe erhalten.
“Wir erleben gerade, wie ein Pulverfass Feuer fäng“, sagte Unicef-Exekutivdirektorin Catherine Russell. “Nahrungsmittelhilfe ist wichtig, aber wir können hungernde Kinder nicht mit Säcken voller Weizen retten. Wir müssen diese Kinder jetzt therapeutisch behandeln, bevor es zu spät ist.“
1,2 Milliarden Dollar dringend nötig - Für die Versorgung der gefährdeten Kinder unter anderem am Horn von Afrika und in der Sahelzone seien jetzt dringend neue Finanzmittel nötig, erklärte Unicef. So benötige die Organisation 1,2 Milliarden US-Dollar (mehr als 1,1 Milliarden Euro) unter anderem für die Beschaffung und Verteilung von therapeutischer Nahrung.
Der Vorsitzende von Unicef Deutschland, Georg Graf Waldersee, sagte: “Um zukünftig derartige Krisen zu verhindern, reicht es nicht aus, allein deren Symptome zu behandeln. Die G7 müssen zugleich vorausschauend handeln und Ernährungssysteme sowie die gesundheitliche Versorgung von Kindern weltweit nachhaltig sichern und stärken.“
Von schwerer akuter Mangelernährung spricht man nach Angaben von Unicef, wenn ein Kind im Verhältnis zu seiner Größe zu dünn ist. Dies sei die unmittelbarste, sichtbarste und lebensbedrohlichste Form der Mangelernährung. Ein geschwächtes Immunsystem führe zudem dazu, dass das Risiko, dass ein schwer akut mangelernährtes Kind sterbe, elfmal so hoch sei wie bei einem gesunden Kind.

Gesellschaft 2022-06-24 18:02:00