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Felszeichnungen von Gobustan

Baku, 18. März, AZERTAC

Von der Hauptstadt Baku mit UNESCO-gelisteter Altstadt zur Halbinsel Apscheron mit brennendem Berg Yanardagh und Ateschgah Feuertempel. Von den Felszeichnungen und Schlammvulkanen in Gobustan nach Lahij und Scheki im Kaukasus nach Kish und Ganja. Es steht gewiss nicht auf jeder touristischen Wunschliste: Aserbaidschan, das Land am Kaspischen Meer und in den atemberaubenden Kaukasus-Bergen gelegen.
Die Felsenwildnis von Gobustan beherbergt eine ungewöhnliche Vielzahl von Felsenmalereien aus verschiedenen Epochen. Das schon 1966 zum Nationalpark erklärte Gebiet umfasst inzwischen 44 km² und enthält hunderte, teilweise ungewöhnlich gut erhaltene Felszeichnungen, die 2007 auf die UNESCO-Welterliste gesetzt wurden.
Von der Steinzeit und der wohl ersten Besiedelungswelle haben mehrere aufeinanderfolgende Kulturen bis zur Antike für die ungewöhnliche Zusammenstellung der Felskunstwerke mitten in der Halbwüste gesorgt: Von den Jägern und Sammlern bis zu den mazedonischen und griechischen Soldaten der Armee Alexanders des Großen und später den Legionären Roms bei ihren Durchmärschen haben viele verschiedene Menschen hier ihre Spuren hinterlassen.
Thor Heyerdahl, Norwegens großer Archäologe, war von Gobustan fasziniert und verwies in der Fachwelt auf die Ähnlichkeiten steinzeitlicher Boots- und Menschdarstellungen mit denen in seiner Heimat, z.B. im nordnorwegischen Alta.
Heyerdahl reiste im August 1981 zum ersten Mal nach Aserbaidschan. Mehrmals hatte er vorher Expeditionen und archäologische Funde in Gobustan (Aserbaidschan), an einem historischen Ort der Weltgeschichte, gemacht. In seinem letzten Buch “Auf der Suche nach Odin“ zog er mit Hilfe verschiedener Argumente und Auswertungen von Materialien die Schlussfolgerung, dass die Geschichte und Entwicklung der Wikinger auch in Aserbaidschan gesucht werden muss. Demnach sind dort Antworten auf Fragen nach der Entstehung der heutigen Nordvölker zu finden.
”Die für die restliche Welt unentdeckte Geschichte und Kultur, die ich in Aserbaidschan gefunden habe, ist weit älter als die Geschichte von Mesopotamien.“
Bilder, die Heyerdahl in Gobustan ans Licht brachte und analysierte, zeigen überraschende Gemeinsamkeiten der dortigen und der alten skandinavischen und englischen Geschichte.
Das staatliche historisch-künstlerische Reservat Gobustan ist eine der beliebten historischen Sehenswürdigkeiten für Touristen aus dem In- und Ausland. Während der Forschungsarbeiten im Schutzgebiet wurden mehr als 6000 Felszeichnungen gefunden. Entstanden vor Jahrtausenden, die ältesten vor rund 10.000 Jahren zählen sie seit 2007 zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Kultur 2022-03-18 22:40:00