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Traditionelle aserbaidschanische Volkstänze

Baku, 2. März, AZERTAC

Die Geschichte des volkstümlichen aserbaidschanischen Tanzes hat eine lange Tradition. So werden die steinzeitlichen Felszeichnungen in Gobustan von Wissenschaftlern als Darstellung tanzender Menschen gedeutet und überlieferte Rituale mit dem Tanz in Verbindung gebracht. Der Tanz wird als ein wichtiges Element früher Kulturen betrachtet, um über Bewegungen und Rhythmen Emotionen zu kommunizieren. Oft waren die volkstümlichen Tänze mit Ritualen und Übergangsriten wie Hochzeiten oder dem uralten Frühlingsfest Novruz verknüpft. Noch immer ist Tanz ein wichtiger Teil des gesellschaftlichen Lebens in Aserbaidschan und unumgänglicher Bestandteil vieler Feste. Berufs-und Amateurtanzgruppen wie das Nationale Tanzensemble pflegen die Tanzkultur als traditionelles Erbe.
Themen wie Gastfreundschaft, Tapferkeit, Freundschaft, das Erwachen des Frühlings und der Liebe werden in den Tänzen gestaltet, einige besitzen aber auch Wettkampfcharakter. Jeder Tänzer versucht dabei durch seine Geschichtlichkeit und Schnelligkeit die anderen zu übertrumpfen und sein tänzerisches Können zu beweisen. Doch nicht nur die Arten der Volkstänze variieren, sondern auch ihre Funktionen und Formen. Neben Paartänzen gibt es auch Tänze, die zu dritt, zu viert oder allein aufgeführt werden. Sie können im Viereck, in einer Reihe oder im Kreis getanzt werden.
Volkstänze haben eine starke soziale Bedeutung. Der Tanzende erlebt Sinnes-und Tanzfreude, Tanzpartner reagieren aufeinander und es entsteht ein Dialog zwischen ihnen. Diese besondere Art der Kommunikation kann auch in einer größeren Gruppe stattfinden. Dein Tänzer wechseln ihre Partner wodurch sich die Kommunikation in der Gruppe vervielfacht und ineinander verschränkt - jeder kommt hier mit jedem in Berührung. Auch die Zuschauer nehmen durch ihre eigene Interpretation des Tanzes, durch ihre Erinnerungen und die geweckten Gefühlen an dem Tanzgeschehen teil. Ein Beispiel für einen gesellschaftlich bedeutenden Tanz ist der Vachzali. Dieser Tanz wird von der Familie der Braut getanzt, während sich diese auf dem Weg in das Haus des Bräutigams befindet. Es ist ein Tanz mit fließenden und langsamen Bewegungen, der die Ankunft der Braut beim Bräutigam darstellen soll. Die Verwandten des Bräutigams, welche die Barut von ihrem Elternhaus abholen, tanzen hingegen den Gälin Havasi. Der Dschängi ist ein Tanz, der mit dem Thema Krieg verbunden ist. Er drückt Einigkeit, Freundschaft und Stärke aus. Der Gotschali ist dem Gotschu bzw. dem “Gauner Ali“ gewidmet. Er demonstriert auf komische Weise das ziellose Leben des Gauners und Nichtstuers Ali.
Darüber hinaus existieren aber noch zahllose weitere aserbaidschanische Volkstänze, die je nach Region variieren. “Yalli“, “Kötschäri“ und “Tänsärä“ sind traditionelle Gruppentänze typisch für die Region Nachitschewan.
Die Erste Vizepräsidentin der Republik Aserbaidschan, Präsidentin der Heydar Aliyev Stiftung und Botschafterin des guten Willens von UNESCO und ISESCO Mehriban Aliyeva spielt eine herausragende Rolle bei der Entwicklung der Zusammenarbeit mit der UNESCO und der weltweiten Förderung des aserbaidschanischen Kulturerbes. Mit ihrer Unterstützung wurden neben traditionellen Gruppentänzen “Yalli (Kochari, Tenzere) von Nachitschewan“ auch die Tradition der Fertigung des Streichinstruments Kamantscha und darstellende Kunst", die Zubereitung des aserbaidschanischen Nationalgerichts “Dolma“, die aserbaidschanische Mugham-Kunst, das Lawasch, die Aschyg-Kunst, das Novruz-Fest, die Teppichkunst und die Kupferkunst Lahidsch sowie das nationale Reiterspiel “Tschovgan“ von Karabach in die Repräsentativen und Schutzlisten des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen.

 

Kultur 2022-03-02 20:40:00