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In Thailand von Paläontologen Überreste eines bisher unbekannten Raubsauriers ausgegraben

Baku, 15. Oktober, AZERTAC 

Es gibt ein paar Orte der Welt, die zaubern Paläontologen ein Leuchten in die Augen. Der Dinosaur Quarry im US-Bundesstaat Utah zum Beispiel, Como-Bluff in Wyoming, die Steinbrüche im mittelfränkischen Solnhofen oder die Ufer des Flusses Danshui in der chinesischen Hubei-Provinz.
Dass sich auch im Zentrum von Thailand aufsehenerregende Funde machen lassen, wussten dagegen bislang nur wenige Experten.
Jetzt vermelden Forscher um Duangsuda Chokchaloemwong von der Nakhon Ratchasima Rajabhat Universität in Thailand im Fachmagazin "PLoS One", was sie dort aus der sogenannten Khok-Kruat-Formation freigelegt haben: Überreste eines bislang unbekannten, bis zu acht Meter großen Raubsauriers. Zuvor hatten sie an derselben Stelle bereits zwei bisher unbekannte Arten von Pflanzenfressern gefunden: Ratchasimasaurus und Sirindhorna.
Viele Millionen Jahre vor dem Tyrannosaurus rex - Der Name des neu entdeckten riesigen Fleischfressers lautet Siamraptor suwati. Die Gattung erinnert damit an den alten Namen Thailands, Siam. Und daran, dass die Tiere Räuber, lateinisch: Raptor, waren. Der Artname wiederum ehrt Suwat Liptapanlop, einen Förderer der Forschung vor Ort.
Die thailändischen Paläontologen haben bislang kein vollständiges Skelett finden können, aber Knochenteile, die sie vier verschiedenen Individuen zuordnen. Nach den Erkenntnissen des Teams war der Siamraptor ein früher Verwandter der Carcharodontosauridae.
Diese Zackenzahn- oder Haifischzahn-Echsen sind eine Gruppe von fleischfressenden Dinosauriern, die in der Kreidezeit vor 130 bis 89 Millionen Jahren auf allen Kontinenten zu Hause waren, viele Millionen von Jahren vor bekannten Räubern wie dem Tyrannosaurus rex.
Aus Südostasien gab es allerdings bisher keine Funde - bis jetzt.
Größter bekannter Vertreter der Carcharodontosauridae ist der Giganotosaurus, der bis zu 13 Meter lang werden konnte. Der neu entdeckte Raubsaurier aus Thailand brachte es immerhin auf acht Meter Länge. In den Knochen der Tiere fanden die Forscher vergleichsweise große, luftgefüllte Hohlräume. Aus ihrer Sicht verhalfen diese den Dinosauriern zu einem besonders leichten Skelett - und damit zu einer besseren Fortbewegung.
Siamraptor war nicht nur tödlich, er war auch noch schnell.

Wissenschaft und bildung 2019-10-15 21:26:00