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Trotz bestehender Verbote testet Nordkorea erneut Raketen

Baku, 2. Oktober, AZERTAC

Kurz nach der Ankündigung möglicher Atomverhandlungen mit den USA hat Pjöngjang einen Raketentest unternommen. Eine ballistische Rakete flog nach Angaben des südkoreanischen Generalstabs 450 Kilometer weit Richtung Osten und stürzte dann ins Meer.
Um wie viele Raketen es sich genau handelt, ist noch unklar. Der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe sagte, die Regierung in Pjöngjang habe zu Beginn des Tages zwei ballistische Raketen abgefeuert. Das zweite Projektil sei offenbar in Gewässer innerhalb von Japans sogenannter ausschließlicher Wirtschaftszone gestürzt. Abe verurteilte den jüngsten Raketenstart und erklärte, dies sei ein Verstoß gegen die Resolutionen der Vereinten Nationen.
Die Uno-Resolutionen verbieten dem international isolierten Nordkorea jeglichen Start ballistischer Raketen. Abe kündigte eine Sitzung von Japans nationalem Sicherheitsrat an, um über eine Reaktion auf den Waffentest zu beraten. Die USA riefen Nordkorea dazu auf, derlei Provokationen zu unterlassen.
Nordkorea hatte in den vergangenen Wochen bei Tests mehrfach ballistische Kurzstreckenraketen abgefeuert. Erst am Dienstag kündigte die Regierung in Pjöngjang dann an, die Atomgespräche mit den USA wieder aufnehmen zu wollen. Vize-Außenministerin Choe Son Hui erklärte, nach einem "ersten Kontakt" am Freitag sollten die Verhandlungen auf Arbeitsebene am Samstag wieder aufgenommen werden. Eine Sprecherin des US-Außenministeriums bestätigte eine baldige Wiederaufnahme der Gespräche.
Bereits in der Vergangenheit hatte Nordkorea kurz nach einem Gesprächsangebot Waffen getestet. Experten zufolge will die Führung in Pjöngjang damit den Druck auf die Gegenseite erhöhen.

Welt 2019-10-02 18:40:00