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Vielfältige Pflanzen- und Tierwelt Aserbaidschans

Die historische Landschaft “Aserbaidschan" reicht über das heutige Staatsterritorium der Republik Aserbaidschan hinaus und umfasst auch Teile des Großen Kaukasus bis in die Nordprovinzen der Islamischen Republik Iran. Eine ungewöhnliche Fülle an verschiedenartigen Landschaftstypen auf kleinem Raum ist charakteristisch für Aserbaidschan. Neun von weltweit elf Klima- und Vegetationszonen lassen mittel- und osteuropäische, ostmediterrane, zentral- und vorderasiatische Flora und Fauna zusammentreffen.

Aserbaidschan-ein Land mit ungewöhnlich vielfältiger Naturausstattung: Hochgebirge mit Laubwäldern, alpine Matten, Seen, winterkalte Halbwüsten und Steppen, weiträumige Küstensümpfe und Niederungswälder am Kaspischen Meer. Im Süden an der iranischen Grenze finden sich die endemischen hyrkanischen Wälder des Talish-Gebirges-. Mit 150 Gehölz-Arten sind es die reichsten Wälder Europas. Viele konnten die Eiszeit überdauern. Der vorderasiatische Leopard hat hier letztes Refugium.
In Aserbaidschan begünstigen Höhenlagen und Klimazonen die Artenvielfalt. Allein rund 4.200 verschiedene Pflanzen kommen hier vor. Und für Besucher gibt es auch einige “Neuheiten“ zu entdecken. Ca. 10 % der Pflanzen sind endemisch und daher nur in Aserbaidschan zu finden. Grundsätzlich gilt: die Vegetation im Tiefland ist eher unscheinbar, in gebirgigen Gelände hingegen u.a. von Laubwäldern, darunter Eichen, Buchen, Kastanien und alpinen Wiesen inkl. wahren Blumenmeeren geprägt. Zu den wertvollsten Pflanzen zählt die Eldarkiefer. Ein besonders robuster Baum, seit 13 Millionen Jahren und allem Klimaveränderungen zum Trotz heimisch in Aserbaidschan. Ebenso einmalig ist der Eisenbaum, der nur noch in den Reliktwäldern des Hirkan-Nationalparks vorkommt.
Leopard, Kropfgazelle, Rosaflamingo: vielfältig präsentiert sich auch die Tierwelt. Während die Bergregionen vornehmlich von Bären, Wölfen, Gemsen und Rotwild bewohnt werden, ist Aserbaidschan darüber hinaus das Zuhause für Stachelschweine, Schakale, Hyänen und Zeburinder. Auch das Kaspische Meer spielt als Lebensraum eine bedeutende Rolle. Und dies nicht nur für Heringe, Sprotten oder Stör. Neben der endemischen Kaspischen Robbe und der auf einer Insel angesiedelten Kopfgazelle finden sich hier 850 Tierarten.
In der Küsteneben liegt das Shirvan-Zapovednik. Hier leben etwa 7000 Kropfgazellen. Dieses Gebiet ist Überwinterungsraum von 25. 000 Zwergtrappen aus der südrussischen Steppenzone.
In den Bergen lassen sich viele größere Raubvögel beobachten, in den Küstenregionen und den Seen siedeln während den Wintermonaten u.a. Pelikane, Flamingos und Reiher.
Das Gizil Agaj-Zapovednik am Ufer des Kaspischen Meeres ist das größte Naturschutzgebiet Aserbaidschans mit fast 90.000 Hektar. Es ist eines der bedeutendsten Durchzugs-und Überwinterungsgebiete für Wasservögel aus dem nördlichen Eurasien. Weltweit bedrohte Arten wie Rothalsgans und Weißkopf-Ruderente überwintern hier. Für Marmel-und Moorente Krauskopfpelikan und Halsband-Frankolin stellen diese Sumpflandschaften wichtige Bruthabitate dar.
Die Rosaflamingo brütet auf flachen Inseln, die der Küste vorgelagert sind. Vor allem zur Winterzeit ist in diesen Gewässern die Kaspische Robbe zu beobachten.
Eine weitere Besonderheit der Tierwelt sind die Karabach-Pferde, deren Zucht früher in der gleichnamigen Region erfolgte. Sie gelten als älteste Pferderasse Asiens und des Kaukasus. Heute werden in der Provinz Agjabadi neue anpassungsfähige Rassen der Karabach-Pferde gezüchtet, die zugleich die Charakteristika ihrer Vorgänger bewahren.

Umwelt 2019-08-20 20:57:00