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Ein Überblick über Verkehr, Transport, Logistik in Aserbaidschan

Baku, 11. Juli, AZERTAC

Eine wichtige Rolle spielt mit einem Anteil von ca. 50 % am BIP der gesamte Güter- und Personenverkehr. Die Gesamtlänge des Straßennetzes beträgt ca. 19.000 km (Stand 2017). Die Eisenbahn spielt auch eine bedeutende Rolle, da auf sie 14 % des gesamten Güter- und Personenverkehrs entfallen. Die Betriebslänge der Eisenbahn beträgt ca. 2.910 km. Der Transport von Gütern von China nach Europa began bereits mit der Baku-Tiflis-Kars (BTK) Bahnstrecke. Frachten, die aus China exportiert werden, gelangen schon über Aserbaidschan nach Europa. Waren aus China werden mit der BTK in 8 Tagen Europa erreichen.
Es gibt sieben Flughäfen in Aserbaidschan, sechs von denen (Baku, Ganja, Nachitschewan, Lenkoran, Gabala, Zagatala) den Status des internationalen Flughafens erhalten haben. Außerdem verfügt Baku über den größten Hafen am Kaspischen Meer. Der größte internationale Seehafen am Kaspischen Meer ist Alat. Für Lieferungen aus der EU und Deutschland nach Aserbaidschan nimmt der Lkw-Transport die führende Rolle ein, wobei beim Wechsel- oder Transitverkehr alle Fahrzeuge im Straßengüterverkehr (mit einigen Ausnahmen) eine Transportgenehmigung benötigen. Bei der Einreise nach Aserbaidschan ist entsprechend eine Einzelfahrtgenehmigung oder die generelle EU-Transportgenehmigung “CEMT“ vorzuweisen. Ein deutscher Lkw-Fahrer muss bei der Einreise nach Aserbaidschan außerdem den Reisepass samt aserbaidschanischem Visum (an den Grenzstellen werden keine Visa ausgestellt), den Führerschein und die Fahrzeugpapiere vorweisen. Der Abschluss einer aserbaidschanischen Haftpflichtversicherung ist verpflichtend und an den Grenzstellen möglich, da die Grüne Versicherungskarte in Aserbaidschan nicht gültig ist. Bei Transportmitteln, die die Maße 2,55 m Höhe, 2,45 m Breite und 13,6 m Länge überschreiten oder bestimmte Gesamtgewichte (in Abhängigkeit von Achsenzahl und –abstand) aufweisen, ist eine Spezialgenehmigung beim Transportministerium der Republik Aserbaidschan einzuholen. Durchfahrtsbeschränkungen können auch abhängig von den Wetterverhältnissen und von der Achslast erlassen werden. Die aserbaidschanischen Verkehrsvorschriften legen für Lkw folgende Höchstgeschwindigkeiten fest: Ortsgebiet 50–60 km/h, Landstraße 70 km/h, Schnellstraße 90 km/h, Autobahn 110 km/h.
Aserbaidschan ist Mitglied der TIR-Konvention und es empfiehlt sich, die Abfertigung unter Carnet TIR vornehmen zu lassen. Es können somit Güter mit einem Carnet TIR nach bzw. durch Aserbaidschan befördert und die Vorteile des Carnet TIR Systems – keine Zahlung von Zöllen, Zollgebühren und Sicherungsdepots an Grenz- und Transitzollämtern – genutzt werden. Das Carnet TIR System garantiert Einfuhrabgaben (Zölle und Einfuhrumsatzsteuer) in der Höhe von maximal 50.000 USDollar. Werden Güter, für die Einfuhrabgaben von mehr als 50.000 US-Dollar zu entrichten sind, nach Aserbaidschan oder im Transit durch Aserbaidschan geliefert, hat der aserbaidschanische Zoll das Recht, zusätzliche Garantien einzufordern, um die ordnungsgemäße Entrichtung der aserbaidschanischen Einfuhrabgaben beim Endzollamt sicherzustellen.
Das aserbaidschanische Grenzzollamt ordnet in diesen Fällen fast immer eine so genannte Zollbegleitung an, d. h. dass der Lkw oder Konvoi von Zollbeamten bis zum Endzollamt (bzw. zum Grenzzollamt bei Transitfahrten) begleitet wird. Dadurch kommt es zu zusätzlichen Kosten (ca. AZN 1 pro km) und es können Verzögerungen bei der Organisation der Zollbegleitung entstehen. Ein Carnet TIR wird bei den meisten aserbaidschanischen Grenzzollposten ausgestellt. In den letzten 15 Jahren 15.000 Kilometer lange Straßen und 443 Brücken im Lande gebaut wurden. In der Hauptstadt Baku wurden 4 neue Metrostationen in Betrieb genommen und einige Stationen wurden rekonstruiert.
Es empfiehlt sich die Zusammenarbeit mit Aserbaidschan-erfahrenen Spediteuren und Frachtführern.

Wirtschaft 2019-07-11 21:12:00