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Aserbaidschanischer Chemiker Yusif Mammadaliyev gilt als Erfinder von Benzin mit hoher Oktanzahl

Baku, 1. Mai, AZERTAC

Das Baku-Öl, die aserbaidschanischen Erdölarbeiter spielten eine entscheidende Rolle beim Sieg über den Faschismus. Der Ölmangel brachte Hitlers Kriegsmaschine zum Stillstand. Der Zweite Weltkrieg war ein Krieg der Maschinen: Ob Flugzeug, Panzer oder Schiff - nur das Land mit dem Zugriff auf ausreichende Ölreserven würde den Ausgang für sich entscheiden können. Kein Wunder also, dass Hitler versessen darauf war, die Herrschaft über Baku, den einst größten Ölproduzenten der Welt, an sich zu reißen. Mit unvergleichlichem militärischem Aufwand startete er seinen Eroberungsfeldzug - doch Sowjets und Alliierte steuerten mit allen Mitteln dagegen.
Der weltberühmte aserbaidschanische Wissenschaftler, Chemiker Yusif Mammadaliyev erfand in jener schweren Zeit des Krieges Benzin mit hoher Oktanzahl.
Die Oktanzahl ist das Maß für die sogenannte Klopffestigkeit und damit für die Verbrennungsqualität von Ottokraftstoffen. Normalbenzin hat 91 Oktan, Superbenzin 95 Oktan und Super Plus mindestens 98 Oktan. Bei der Benzinverbrennung im Motor kann ein Klopfen auftreten, wenn die Oktanzahl zu niedrig ist. Dabei handelt es sich um eine unkontrollierte Verbrennung oder Verpuffung, die die Motorleistung reduziert und im schlimmsten Fall zu einem Motorschaden führt.
Y.Mammadaliyev erforschte auch zum ersten Mal die Heilwirkungen und Bestandteile des Naftalan Öls. Seit Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Naftalan Öl als Medikament wiederentdeckt und vom deutschen Chemiker E. Jäger exportiert. Naftalan ist eine Stadt mit Bezirksstatus im Westen von Aserbaidschan nahe dem Kleinen Kaukasus. Die Stadt liegt südlich des aserbaidschanischen Rayons Goranboy und ist bekannt für ihre Heilbäder.
1933 wurde Y.Mammadaliyev ein Kandidat für Chemie verliehen, ohne die Dissertation zu verteidigen.
1942 wurde er Doktor der Chemie und 1943 Professor. 1945 wurde er Akademimitglied der Akademie der Wissenschaften der Aserbaidschanischen SSR. Er war Direktor des Ölinstituts der Aserbaidschanischen SSR. 1946 wurde er für die Arbeit im Ministerium für Erdölindustrie der UdSSR nominiert, in dem er Vorsitzender des wissenschaftlich-technischen Rates des Ministeriums war. Von 1954 bis 1958 war er Rektor der Aserbaidschanischen Staatlichen Universität.
Von 1958 bis 1961 war er Präsident der Akademie der Wissenschaften der aserbaidschanischen SSR. Das Institut für Petrochemische Prozesse wurde auf Initiative von Y.Mammadaliyev in Baku gegründet.
1958 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Akademie der Wissenschaften der aserbaidschanischen SSR gewählt. Y.Mammadaliyev wurde mit vielen Staatspreisen ausgezeichnet. Die höchste Auszeichnung - der Lenin-Orden - wurde ihm während des Großen Vaterländischen Krieges für eine aktive Unterstützung der Front mit wichtigen petrochemischen Produkten verliehen.
Er vertrat Aserbaidschan mehrmals auf den wissenschaftlichen Kongressen und Symposien in der UdSSR, den USA, Italien, Frankreich, England, Polen, der Mongolei und in anderen Ländern. Er war einer der 15 renommiertesten Akademiker in Aserbaidschan.
Y.Mammadaliyev ist Autor von mehr als 200 wissenschaftlichen Arbeiten, darunter 6 Monographien.

Wissenschaft und bildung 2019-05-01 23:11:00