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In Neuseeland wüten schwerste Brände seit mehr als 60 Jahren

Baku, 25. Februar, AZERTAC

Auf den ersten Blick könnte man die Schwaden über Land und Meer für Wolken halten. Doch Neuseeland hatte auf diesem Bild mit ganz anderen Problemen zu kämpfen als nur mit ein paar Wolken am Himmel.
Im Februar brach auf der Südinsel nahe der Stadt Nelson Feuer aus. Zwar wirkt der Rauch über der Landmasse und der Tasman Bay auf der Satellitenaufnahme eher harmlos. Doch das Ausmaß war beängstigend. Tausende Menschen wurden evakuiert und mussten ihre Wohnungen verlassen. Die Flammen, die im Pigeon Valley im Süden von Nelson wohl durch landwirtschaftliche Tätigkeiten ausgelöst wurden, zerstörten über Tage eine Fläche von mehr als 2000 Hektar.
Laut den Behörden war es das schlimmste Feuer dieser Art in Neuseeland in den letzten 64 Jahren. Mehr als 20 Hubschrauber und drei Flugzeuge waren im Einsatz, um den Brand unter Kontrolle zu bekommen. Ein Hubschrauberpilot stürzte ab und musste im Krankenhaus behandelt werden.
Kräftige Winde haben die Ausbreitung des Brandes wohl noch begünstigt. Das Leben in der kleinen Ortschaft Wakefield etwa 25 Kilometer südlich von Nelson kam fast komplett zum Erliegen, hier mussten besonders viele Häuser geräumt werden. Geschäftsleute klagten über Umsatzausfälle.
Immerhin hat sich die Lage inzwischen beruhigt, die Menschen konnten zu ihren Häusern zurückkehren.
Doch welche Narben der Brand in der Landschaft hinterlassen hat, zeigt sich auf einer zweiten Aufnahme, die ebenfalls der Erdbeobachtungssatellit "Landsat 8" gemacht hat. Auf dem Bild des Nasa-Raumkörpers ist in der Mitte links deutlich ein dunkelbrauner Fleck zu erkennen - hier hat das Feuer gewütet. Für die Aufnahme haben die Wissenschaftler ein sogenanntes Falschfarbenbild aus den Satellitenmessungen erstellt.
Dafür wurden Daten des Infrarotmessgeräts von "Landsat 8", der in etwa 700 Kilometer Höhe die Erde umrundet, so aufbereitet, dass bestimmte Bereiche der Erdoberfläche besser zu erkennen sind. Die Brandschneise ist auf dem Bild dunkelbraun gekennzeichnet. Grün- und Gelbtöne zeigen eine Kombination aus unverbrannten Kiefern und Gestrüpp an. Gebäude, Straßen und andere erschlossene Gebiete erscheinen hellgrau und weiß.
Die Region um Nelson gehört zu den sonnenreichsten Gegenden Neuseelands. Doch der Sommer hat dieses Mal besonders warmes und trockenes Wetter gebracht. Deshalb ist in der bewaldeten und hügeligen Region die Feuergefahr stark erhöht. Die Behörden glauben: Das Feuer könnte durchaus noch einmal ausbrechen. Denn hier und da befinden sich möglicherweise noch aktive Brandnester.

Umwelt 2019-02-25 22:15:00