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Internationale Hotels drängen in Chinas Provinz

Peking, den 1. Oktober (AzerTAg). In Peking und Shanghai ist die Hoteldichte riesig – anders sieht es in den Millionenstädten der chinesischen Provinz aus. Die weltweiten Ketten der Beherbungsindustrie wittern ihre Chance.
Zentimeter für Zentimeter, Stunde für Stunde. Auf der Dritten Ringstraße in Peking brauchen die Autofahrer seit Tagen viel Geduld. Ganz China, so scheint es, ist wieder unterwegs.
Zur „Goldenen Woche“ um den Nationalfeiertag am 1. Oktober macht das Reich der Mitte kollektiv Urlaub. Millionen Chinesen reisen in diesen Tagen nach Hause in die Provinzen, ins Ausland, in die Touristenhochburgen wie Guilin und Lijiang. Das freut nicht nur die Airlines, die mehr als 2000 Flüge zusätzlich anbieten, sondern auch die Hotelketten, die verstärkt im Landesinneren wachsen wollen.
Nicht längst übersättigte Märkte wie Schanghai und Peking sollen in Zukunft ihren Umsatz ankurbeln. Es sind Städte wie Chongqing, Shenyang oder Guilin, auf die die Hotelketten setzen. Doch die Expansion in der Provinz ist nicht einfach – gerade für internationale Ketten.
Boom im Westen- Eine davon ist Hyatt. „Wir müssen da hin, wo das Wachstum am größten ist“, sagt Nong Xia, Vizepräsident für Entwicklung bei Hyatt in Peking. „Dort müssen uns die Kunden vorfinden.“
Das Wirtschaftswachstum ist derzeit in westchinesischen Städten am größten, die mehrere Millionen Einwohner, aber kein großes Vier- oder Fünf-Sterne-Hotel haben; Städte, in denen sich mehr und mehr chinesische und ausländische Unternehmen ansiedeln, in denen es aber an Restaurants und Konferenzzentren mangelt.
Nong Xias Arbeitgeber hat im Vergleich zu anderen Wettbewerbern bescheidene Pläne: Hyatt betreibt derzeit 15 Hotels in China und hat 40 in der Entwicklung. 30 davon liegen in Provinzstädten im Landesinneren.
Über 100 Millionenstädte-Hilton, derzeit mit 29 Hotels in China vertreten, will dagegen bis 2015 mehr als 100 neue Hotels betreiben. „China ist einer der wichtigsten Märkte außerhalb der USA für uns“, sagt Francis Lee, Vizeentwicklungschef bei Hilton Greater China. "Wir glauben, dass der Markt groß genug ist – auch wenn der Wettbewerb stark ist.“
Zugleich drängen weiter neue Anbieter wie Mövenpick ins Land. Bis 2015 wollen die Schweizer drei Hotels eröffnen.
Der Wettbewerb tobt dabei nicht nur zwischen den Ketten, sondern auch zwischen den Städten. In China gibt es mehr als 100 Städte, in denen über eine Million Menschen leben. Deren Bürgermeister sind sehr daran interessiert, mehrere große Hotels zu errichten und von Ketten mit klingendem Namen betreiben zu lassen.
Die Folge: Viele Ketten konzentrieren sich auf dieselben Städte. In Changsha, der Hauptstadt der Hunan-Provinz im Südwesten des Landes, werden derzeit 14 Fünf-Sterne-Hotels gebaut, zusätzlich zu den dreien, die schon da sind.

Tourismus 2012-10-01 21:35:00