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Asiatische Invasion im Rheinland

Baku, den 3. September (AzerTAg). Der asiatische Laubholzbockkäfer zählt zu den gefährlichsten Baumschädlingen weltweit, jetzt breitet sich das Tier aus China im Rheinland aus und frisst sich durch die Alleen von Bonn. Experten nehmen den Kampf gegen die Plage auf.
Im Minutentakt krachen die Stämme im Bonner Randbezirk Tannenbusch am vergangenen Dienstag auf den Waldenburger Ring. Rund 150 Ahornbäume werden hier von der Stadt Bonn erst gefällt, vor Ort gehäckselt und dann direkt in die Müllverbrennungsanlage gefahren. Das Gebiet rund um den Ring gilt als Quarantänezone, seit hier vor einigen Tagen auf Bäumen an einem Schulhof der asiatische Laubholzbockkäfer (ALB) gefunden wurde.
Der kleine Käfer mit den langen Fühlern und dem lateinischen Namen Anoplophora glabripennis gilt als einer der gefährlichsten Baumschädlinge weltweit. Jeder Baum, in dem sich seine Larven entwickeln, ist unweigerlich dem Tod geweiht. Nachdem der ALB die Rinde eines Laubbaums angeknabbert hat, legt er seine Eier ab. Aus den Eiern entwickeln sich Larven, die sich vom Holz des Baums ernähren. Wenn nach zwei Jahren der fertige Käfer durch ein kleines Loch im Stamm entfliegt, ist der Baum innerlich bereits so zerfressen, dass er abstirbt.
Reiner Schrage vom Pflanzengesundheitsamt der Landwirtschaftskammer NRW leitet die Abwehrmaßnahmen gegen den Eindringling aus Fernost. „Unser Ziel ist ganz klar die Ausrottung“, so Schrage. Da der ALB mit Vorliebe Ahorn befällt, lässt er zunächst nur Ahornbäume abholzen - diese machen jedoch rund 70 Prozent des Baumbestands im betroffenen Gebiet im Stadtteil Tannenbusch aus.
Bei den Anwohnern stößt das nicht immer auf Verständnis. „Den Leuten zu vermitteln, dass wir gesunde Bäume fällen, um Bäume zu schützen, ist auch nicht gerade leicht“, gesteht der Pflanzenschützer. Doch zum Abholzen besteht nach einhelliger Expertenmeinung keine Alternative, außerdem schreibt eine EU-Richtlinie diese Maßnahmen vor.

Kənd təsərrüfatı 2012-09-03 14:41:00