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Weltbevölkerung braucht Ressourcen von drei Erden

Baku, den 11. Januar (AzerTAg). Die Menschheit wächst, und sie hat Hunger. Wie werden Milliarden Menschen in Zukunft satt? Kakerlaken, Gen-Reis oder Designersteak – es gibt viele Wege.
Zum Frühstück Kakerlaken, als Mittagessen ein Designer-Steak aus dem Labor und zum Abendessen Gen-Reis mit vielen Vitaminen, weil es schnell gehen muss – die Nährstoffe zählen. Was wie aus einem Science-Fiction-Roman klingt, sind künftige Ernährungsszenarien, die Wissenschaftler sich vorstellen können. Was davon tatsächlich Wirklichkeit wird, ist schwer zu sagen. In jedem Fall aber drängen sich angesichts der rasant wachsenden Weltbevölkerung zwei Fragen auf: Wie lässt sich der globale Hunger eindämmen, und wie werden die Menschen in Zukunft satt?
Die Uhr jedenfalls tickt: Alle 2,6 Sekunden wird nach Angaben der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW) irgendwo auf der Welt ein Baby geboren. Mehr als sieben Milliarden Menschen leben derzeit auf der Erde – am 31. Oktober 2011 erst war der Stichtag, an dem der siebenmilliardste Erdenbürger erwartet wurde. Und die Zahl steigt weiter. Bis zum Jahr 2100 könnten laut UN über zehn Milliarden Menschen auf der Welt leben.
Das Wachstum findet dabei vor allem in Schwellen- und Entwicklungsländern wie China, Indien oder Nigeria statt. Dort soll nach DSW-Angaben allein in den nächsten vierzig Jahren die Bevölkerung von 5,7 auf fast 8 Milliarden Menschen wachsen. Wenn man den bisherigen Ressourcenverbrauch berücksichtigt, bräuchte man im Jahr 2050 gleich drei Erden, um den Bedarf all dieser Menschen zu decken, heißt es bei der Umweltorganisation WWF.
Dabei ist das Problem gar nicht, dass es nicht genug zu essen gäbe, sondern dass viel Nahrung verschwendet wird: Während weltweit eine Milliarde Menschen hungern – zum Großteil in den Entwicklungsländern – werden jedes Jahr rund 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel weggeschmissen. Das ist ungefähr ein Drittel der globalen Jahresproduktion, wie die Welternährungsorganisation FAO schätzt.
In den Industrienationen sind die Gründe für die Verschwendung so vielfältig wie haltlos: Abgelaufene Haltbarkeitsdaten, überfüllte Supermärkte mit zu kleinen Lagerhallen oder oberflächliche Makel in Agrarprodukten sind Anlass genug, dass genießbare Lebensmittel im Müll landen. In den ärmeren Ländern dagegen geht die Nahrung zum Großteil schon nach der Ernte verloren, etwa durch schlechte Bedingungen beim Lagern oder während des Transports.
Die Bekämpfung des weltweiten Hungers könnte also hier ansetzen. Jedoch reicht es nach Ansicht von Experten nicht aus, nur die Lebensmittelverschwendung zu verringern, wenn die Versorgung künftig gesichert werden soll. Bereits beim Anbau von Nahrungspflanzen müsse sich Einiges verändern.
Der Agrarwissenschaftler ist Mitverfasser der im Journal „Nature“ veröffentlichten Studie „Solutions for a Cultivated Planet“. Sie geht der Frage nach, wie die stetig wachsende Menschheit künftig versorgt werden kann. Koordiniert wurde die internationale Studie vom Umweltinstitut der US-Universität Minnesota unter der Leitung von Professor Jon Foley.
 

Kənd təsərrüfatı 2012-01-11 19:03:00