18 Staaten wollen in nächsten Jahren auf Kohleenergie verzichten
Baku, 16. November, AZERTAC
Kohleenergie gilt als Haupttreiber der globalen Erwärmung, als Energiequelle, die das meiste Treibhausgas freisetzt. Auf der Weltklimakonferenz in Bonn haben am Donnerstag 18 Staaten gemeinsam erklärt, dass sie in den nächsten Jahren auf Kohleenergie verzichten wollen. Manche der Länder nutzen allerdings schon jetzt keine Kohlekraft, andere wenig davon.
Der Initiative Kanadas und Großbritanniens haben sich in Bonn angeschlossen. Angola, Belgien, Costa Rica, Dänemark, Fidschi, Finnland, Frankreich, Italien, Luxemburg, Marshallinseln, Mexiko, die Niederlande, Neuseeland, Österreich, Portugal, die Schweiz.
Zudem sind Bundesstaaten der USA, Provinzen Kanadas und einige Großstädte dabei, sowie die Pazifikinsel Niue, die mit Neuseeland durch einen Assoziierungsvertrag verbunden ist.
"Wir hoffen, dass unsere globale Allianz nächstes Jahr auf 50 Mitglieder angewachsen sein wird", sagte Großbritanniens Umweltministerin Claire Perry.
Besonders Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sorgte auf der Klimakonferenz für Begeisterung, weil er mit seinem Land schon bis 2021 aus der Kohleenergie aussteigen. Indes spielt auch im französischen Energiemix Kohle kaum eine Rolle.
Kanadas Ausstieg soll gelingen, indem Kohlestrom künstlich verteuert wird. Ab nächstem Jahr soll jede Tonne CO2, das aus Kohleverbrennung stammt, pro Jahr um zehn Dollar verteuert werden. Das Land hat ein Emissionslimit eingeführt, das normale Kohlekraftwerke ab 2030 unterbinden soll.
"Ab 2030 sollen nur noch Kraftwerke mit CCS-Technologie betrieben werden können, bei denen das CO2 abgeschieden und gespeichert wird", sagte die kanadische Umweltministerin Catherine McKenna. Manche Kohlekraftwerke könnten auch auf Erdgas umgestellt werden, bei dessen Verbrennung weniger CO2 entsteht.
"Ein riesiger Schritt" - Die Ankündigung bringt die deutsche Bundesregierung und andere Staaten mit hohem Anteil an Kohleenergie in die Defensive: Deutschlands Strom stammt zu mehr als einem Drittel aus der Verbrennung von Kohle.
Die meisten der teilnehmenden Industriestaaten setzen neben erneuerbaren Energien und Erdgas weiterhin auf Atomkraft. Neuseeland, Costa Rica, Dänemark und die Schweiz indes verfügen seit Langem über ein gut ausgebautes Netz aus Windkraft, Wasserkraft und Sonnenenergie.
Aserbaidschan: Erdbeben in Südregionen
Erdbeben in Armenien war auch in Grenzgebieten Aserbaidschans zu spüren
Wetter: Aserbaidschan vor erster Hitzewelle - 44 Grad in Nachitschewan erwartet
Aserbaidschan und FAO erörtern Zusammenarbeit im Umweltschutzbereich