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Luftverschmutzung in San Francisco ist für Bewohner nicht nur lästig

Baku, 14. Oktober, AZERTAC

Fünf Tage nach Ausbruch der verheerenden Buschfeuer im Norden Kaliforniens konnten einige Brände dank eines massiven Feuerwehreinsatzes eingedämmt werden. Doch das Wetter macht den Rettungskräften weiter Probleme. Windstärken von bis zu 100 Kilometern pro Stunde und eine sehr niedrige Luftfeuchtigkeit könnten nach Angaben des US-Wetterdiensts ins Wochenende hinein anhalten und die Ausbreitung der Feuer begünstigen, wie AZERTAC unter Berufung auf ausländische Massenmedien berichtet.
Auch im südlich gelegenen San Francisco machen sich Windstärke und vor allem Windrichtung bemerkbar. Die Bewohner der Millionenstadt kämpfen mit Rauch und Russpartikeln, die aus den Brandgebieten herangeweht werden. Am Donnerstag und Freitag lag die Luftqualität auf dem Level der oft smoggeplagten chinesischen Hauptstadt Peking. Das erklärte der Bay Area Air Quality Management District. "Wir haben beispiellose Konzentrationen von Rauch und Partikeln festgestellt. So was gibt es hier sonst nicht", erklärte Sprecher Ralph Borrmann. Er sprach von der schlechtesten Luftqualität, die je in der Bay Area gemessen worden sei.
Die Verschmutzung ist für die Bewohner nicht nur lästig, sondern sorgt in vielen Fällen für akute Gesundheitsbeschwerden. Nach Angaben der Feuerwehr herrsche in vielen Notaufnahmen großer Andrang, vor allem Kinder und ältere Menschen seien wegen Atembeschwerden behandelt worden. Der medizinische Versorger Kaiser Permanente erklärte, man schaffe größere Mengen an Lungen- und Atemwegspräparaten in den Norden des Bundesstaats. In den meisten Geschäften sind Atemschutzmasken ausverkauft, zahlreiche Schulen blieben am Freitag geschlossen.
Auch am Flughafen von San Francisco kam es zu Problemen. Wegen der erheblich eingeschränkten Sicht konnten viele Starts und Landungen nur mit Verspätung durchgeführt werden. Manche Verbindungen mussten ganz gestrichen werden.
Immer noch viele Menschen vermisst - In den unmittelbar vom Feuer betroffenen Gebieten ist die Zahl der Toten inzwischen auf mindestens 35 gestiegen. Wie die Behörden am Freitag mitteilten, ist ein 14-jähriger Junge unter den Opfern, dessen Leiche in der Nähe seines Hauses gefunden wurde. Unter den Toten sind sonst überwiegend ältere Menschen, die sich nicht vor den Flammen retten konnten.
In Sonoma County, einem der am stärksten betroffenen Landkreise, galten zeitweise mehr als 400 Menschen als vermisst. Am Freitag teilte die Polizei mit, dass nun noch 256 Menschen von ihren Familien gesucht würden. Tausende sind in Notunterkünften untergebracht, viele Gebiete wegen Feuergefahr nicht zugänglich und fast 30.000 Menschen ohne Strom. Die chaotischen Verhältnisse nach dem Flammeninferno erschweren die Suche nach Angehörigen. Von einer Entspannung der Lage kann, trotz der jüngsten Erfolge der Feuerwehrleute, also noch keine Rede sein.

Umwelt 2017-10-14 22:04:00